Maverick Buying

Der Begriff Maverick Buying ist in der Praxis nicht einheitlich belegt. Varianten sind hier beispielsweise:

  • Einzelbestellungen trotz bestehender Rahmenverträge
  • Einkaufsgruppen außerhalb des Einkaufs kaufen trotz definierter Regularien größere Umfänge ein
  • Beschaffung komplett ohne Einbezug des Einkaufs (Rechnungen ohne Bestellungen)

Hier ist es im Vorfeld wichtig, den Begriff für das Unternehmen klar zu definieren und zu kommunizieren. Allerdings werden manche Materialien doch über den Einkauf verhandelt, ohne sich im ERP-System wiederzufinden. Es ist notwendig, diese Dinge vorher klar zu bestimmen und auch entsprechend festzuhalten. Vor allem kommt Maverick Buying in den nicht-klassischen Beschaffungsfeldern wie z. B. Marketing, IT/Telekommunikation, Travelmanagement, Beratung, Personalleasing und Instandhaltung vor. Da diese Themengebiete jedoch sehr häufig noch nicht zum beeinflussbaren Einkaufsvolumen gerechnet werden, ist das Vergleichen von Maverick Buying-Kennzahlen für unterschiedliche Unternehmen nur bedingt möglich.

Folgen des Maverick Buying können sein:

  • Unabgestimmte Prozesse
  • Vergleichbar höhere Kosten durch nicht bzw. schlecht geführte Verhandlungen
  • Fehlende Preisvergleiche
  • Nachforderungen durch mangelnde Kenntnis in der Vertragsgestaltung
  • Unkenntnis, wie viel ausgegeben wird (vor allem im indirekten Bereich)

Berechnungsmethode:
Kreditorische Gesamtausgaben – nicht-beeinflussbares Kreditoren-Volumen (Steuern, Gebühren, etc.) – gewolltes Maverick Buying (z.B. Sachkonto Transporte/Logistik) – Einkaufsvolumen = Maverick Buying