Einkaufscheck

Der Begriff Einkaufscheck oder Einkaufsdiagnose ist die Möglichkeit für den strategischen Einkauf, durch eine vollständige Transparenz über das Einkaufsgeschehen Kostenreduzierungspotenziale im Einkauf schnell und einfach zu identifizieren. Themengebiete dabei können bspw. folgende sein.

  • Kostentreiber/Materialkostenveränderung
  • Maverick Buying
  • Sourcing-Strategie
  • Zahlungskonditionen/Skontonutzung
  • Risikomanagement/Potenzialanalyse im Bereich Länder und Währungen
  • Effektivität der Einkaufsprozesse

untersucht. Oftmals wird dies sehr viel komplizierter, wenn Daten aus unterschiedlichen Systemen in einem Einkaufsinformationssystem zusammengefasst werden sollen. Allerdings lässt sich dies mit einem fortschrittlichen Einkaufsinformationssystem innerhalb weniger Tage bewerkstelligen. Die Voraussetzung sind bereinigte Daten (Siehe Content Management).

Einkaufscontrolling

Einkaufscontrolling oder auch Beschaffungscontrolling ist ein Spezialgebiet innerhalb des Controllings, das sich direkt um die Belange des Einkaufs bzw. der Materialwirtschaft kümmert. Wie im klassischen Controlling auch handelt es sich um ein umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept – hier insbesondere zur Unterstützung des Einkaufs. Die „Disziplin“ Einkaufscontrolling wurde Ende der 1980er Jahre entwickelt und eingeführt. Dies ging einher mit einer stetig steigenden Bedeutung des Einkaufs innerhalb der Unternehmen verbunden mit zunehmend verschärften Wettbewerbsbedingungen auf der Marktseite. Gerade bei den produzierenden Bereichen, hier vor allem die Automobilzulieferindustrie und Serienhersteller, fand das Konzept seine ersten Anwender. Mittlerweile kann es sich kaum ein Unternehmen mehr leisten, mit Einkaufscontrolling nicht permanent nach Einsparpotenzialen zu suchen und diese zu nutzen. Einkaufscontrolling hat also einen direkten positiven Einfluss auf den Ergebnisbeitrag von Unternehmen. Ziele des strategischen Einkaufs für ein Einkaufscontrolling:

  • Aufbau und Betrieb eines Einkaufscontrollings (Organisation, Abläufe, Systeme)
  • Definition der Inhalte und Kennzahlen – passend zu den unternehmensweiten Zielgrößen
  • Steuerung und Unterstützung des Einkaufs anhand definierter Zielgrößen
  • Aufbau eines standardisierten Einkaufsreportings
  • Erstellung von Ad-hoc-Auswertungen nach Bedarf

Die im Einkaufscontrolling angewandten Kennzahlen sind speziell auf die Beschaffung und dort im Wesentlichen auf den Strategischen Einkauf ausgerichtet. Sie umfassen Kennzahlen zu Kostenreduzierungen und Savings, aber auch zu Bereichen wie Einhaltung von Compliance Richtlinien, Einkaufsprozesse und Automatisierung, Entwicklung von Einkaufsvolumen und Gesamtausgaben des Unternehmen (Spend), Anwendung von Liefer- und Zahlungskonditionen, Working Capital, Qualität, Liefertreue, Lieferantenbewertung und u.v.m.. Das Einkaufscontrolling wird im englischen Sprachraum auch als Procurement Performance Management bezeichnet.